Monatsgedicht

Auf dieser Seite publiziert Erica jeden Monat ein Gedicht, Aphorismus oder Lied aus ihrer Feder 


 Monatsgedicht - April
                                                                                    


Sächsilüüte us der Sicht vonere Bündneri


Und so marschiert denn jede Lenz

di zürcherischi Prominenz

mit Ross und Tracht und chind und Chegel

als etablierti Zürihegel

dür d' Züristrasse us und ii.

Und i muess ä Bündneri sii.


Und lueg i so am Strasserand

die Lüüt aa, rings- und umenand,

wo am Stapi Blueme spendend

und am Dings es Lächle sendend,

wo als Mittel-Zürcher-Schicht

mi döt linggs bim Rippli sticht,

will'sch äbe nid chönd mitmarschiere,

d' Stütz nid hend sich z' etabliere.


Denn Zürcher sii will nid bedüte

nu am Zürcher Sächsilüüte

derbi si, sondern jederzit

es bitzli besser si als d' Lüüt

im grosse Durchschnitt ätte sind.


So fühl i  mi mit allne Chind

und allne Lüüt am Strasserand

gäg d' Lüüt im Sächsilüütegwand

so richtig zünftig solidarisch,

was sus ja z' ganze Jahr nid wahr ischt,

und z' tüüfscht innerscht freu i mi,

dass i darf e Bündneri sii.


(1978)   Man kann das Gedicht auch als Lied anhören: 

16_Saechsiluete-Lied_vo_'nere_Buendner.mp3


                                                       

                 

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